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Aktuell stehst Du wahrscheinlich wie viele unserer Kunden vor derselben Herausforderung: die optimale Integration mit SAP Business Warehouse (SAP BW) als Datenquelle in Microsoft Power BI. Dieses Vorhaben gestaltet sich nicht immer unkompliziert und erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren, potenzieller Herausforderungen sowie die Betrachtung möglicher Performance-Stellschrauben.

Wir haben uns intensiv mit dem Thema der Integration von Power BI mit SAP BW beschäftigt und unsere Erfahrungen, Best Practices sowie Einschränkungen in einem umfangreichen Leitfaden aufgeschrieben. In diesem Blog möchten wir Dir einen kurzen Einblick in das Thema geben.

1. Überblick – Integration SAP BW in Power BI

Dieser Blog konzentriert sich auf die Verwendung von SAP BW als Datenquelle für Power BI. Der Hauptvorteil von BW liegt in seiner ausgezeichneten Integration mit anderen SAP-Systemen und dem bereitgestellten Content, insbesondere als Quelle für SAP ERP und SAP Analytics Cloud. Für viele ist Power BI der Einstieg in die BI-Welt zur Visualisierung, Analyse und Verteilung von Unternehmensdaten. Hierfür bietet SAP BW viele Möglichkeiten, um Daten zur Verfügung zu stellen.

Die Herausforderung besteht nun darin, beide Welten miteinander zu verbinden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dafür stehen zwei Standardkonnektoren zur Verfügung: der SAP-BW-Konnektor und, bei der Nutzung von SAP BW on HANA oder BW/4HANA, auch der SAP-HANA-Konnektor. Beide Konnektoren bieten Unterstützung für Import- oder DirectQuery-Modus und haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die nachfolgende Grafik zeigt die verschiedenen Möglichkeiten vereinfacht dargestellt.

Dieser Blogbeitrag legt den Fokus auf die Verwendung von MS Power BI in Verbindung mit SAP BW über die Standardkonnektoren für SAP BW und SAP HANA.

2. Use Cases

Innerhalb von Power BI gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf SAP-Datenquellen zuzugreifen. Es stehen grundsätzlich zwei Konnektoren zur Verfügung: zum einen der SAP-BW-Konnektor, der einen klassischen Zugriff über die Applikationsschnittstelle von SAP BW ermöglicht, und zum anderen der SAP-HANA-Konnektor für einen direkten Zugriff auf die HANA-Datenbank. Letzterer ist nur verfügbar, wenn ein SAP-BW-on-HANA- oder ein BW/4HANA-System vorhanden ist.

Nachfolgend kann bei beiden Konnektoren entweder der Import- oder der DirectQuery-Modus für die Datenbeladung gewählt werden. Durch die Kombination der Konnektoren und Modi ergeben sich vereinfacht dargestellt in der Praxis vier Anwendungsfälle. Diese sind wie folgt:

  1. Importanbindung über SAP-BW-Konnektor
  2. DirectQuery-Anbindung über SAP-BW-Konnektor
  3. Importanbindung über SAP-HANA-Konnektor
  4. DirectQuery-Anbindung über SAP-HANA-Konnektor

Jeder dieser Anwendungsfälle weist spezifische Vor- und Nachteile sowie Einsatzszenarien auf, die sorgfältig abgewogen werden sollten.

Die Importverbindung über den SAP-BW-Konnektor ist besonders nützlich, wenn die Funktionen von SAP BW Query weitestgehend genutzt werden sollen. Dabei sind die spezifischen Beschränkungen des Konnektors zu beachten. Diese Konfiguration ist jedoch nur für Anwendungsfälle mit geringen Datenmengen empfehlenswert, da die Performance und Ladezeiten bei zunehmender Datenmenge signifikant beeinträchtigt werden können.

Die Nutzung des DirectQuery-Modus mit SAP BW eignet sich besonders für schnelle Datenüberprüfung und Ad-hoc-Analysen. Der Vorteil von diesem Modus ist, dass eine höhere Datenmenge verwendet werden kann und die in SAP BW definierten Sicherheitsregeln und Zugriffseinschränkungen angewandt werden. Die Daten können allerdings nicht weiter in Power BI verarbeitet werden und es gibt eine Begrenzung auf maximal eine Million Zeilen, was einen signifikanten Funktionsverlust darstellt. Zudem hängt die Performance stark von der Datenquelle ab, und Verstöße gegen Hardwareanforderungen und Best Practices können zu erheblichen Einbußen führen.

3. Einschränkungen

Bei der Verwendung von SAP BW als Datenquelle in Power BI sind einige Einschränkungen zu beachten. Insbesondere sind die Performance und die Verarbeitung großer Datenmengen die Hauptaspekte, die bei der Integration von Power BI und der SAP-BW-Landschaft herausfordernd sein können. Es ist wichtig zu beachten, dass Power BI nicht alle Funktionen von SAP BW unterstützt. Aufgrund von Unterschieden in der Schnittstelle zwischen den beiden Tools entsteht schnell ein Performance-Problem, was zu langen Ladezeiten führen kann. Zusätzlich können umfangreiche Datenmengen Fehler und Abbrüche in den Ladeprozessen verursachen. Dies hat zur Folge, dass Berichte nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren und Fehlermeldungen angezeigt werden.

Generell können die zu beachtenden Faktoren und Aspekte in die nachfolgenden drei Kategorien eingeteilt werden:

  • Performance (vor allem bei DirectQuery-Modus)
  • Ressourcenbelastung der zugrundeliegenden Systeme
  • teilweise oder nicht unterstützte Funktionen

Zentrale Herausforderungen sind die Performance und die Auslastung der Hardwareressourcen bei der Verarbeitung großer Datenmengen. Bereits ab einer mittleren sechsstelligen Anzahl von Datensätzen sind erhebliche Ladezeiten zu erwarten.

Zu den teilweisen oder gar nicht unterstützten Funktionen zählt beispielsweise die Währungsumrechnung in SAP BW auf der Grundlage der im Datenmodell gespeicherten Wechselkurse. Außerdem kann in SAP BW eine Skalierung für Kennzahlen (z. B. 1000) und eine Umkehrung des Vorzeichens festgelegt werden. Solche Funktionen werden von der öffentlichen API nicht zur Verfügung gestellt und sind daher in Power BI nicht verfügbar.

4. Best Practices

Wenn wir über Optimierungen und Best Practices zwischen Power BI und SAP BW sprechen, unterscheiden wir grundsätzlich zwischen Optimierungsempfehlungen und Best Practices für SAP BW und Power BI. Obwohl es gemeinsame Empfehlungen für beide Bereiche gibt, sind sie in unterschiedliche Kapitel unterteilt, die separat voneinander betrachtet werden können.

Unsere Empfehlungen und Best Practices im SAP-BW-Kapitel orientieren sich an der Schichtenarchitektur LSA++, die in SAP BW Anwendung findet. Dabei liegt der Fokus auf der Schicht Virtual Data Marts Layer (VDM), da hier die größten Stellschrauben für Performance-Optimierungen in Bezug auf die Verbindung zu Power BI liegen. Die darunter liegenden Schichten Data Acquisition Layer (DAL), Enterprise Data Warehouse Propagation Layer (EDW) und Architected Data Marts Layer (ADM) werden zusammenhängend betrachtet.

Für die Verwendung von Power BI auf SAP BW ist eine von Anfang an strukturierte Vorgehensweise entscheidend. Diese sollte Qualitätsmerkmale berücksichtigen und eine saubere Modellierung sowie die Wiederverwendbarkeit der Datenmodelle gewährleisten. Nur so kann sichergestellt werden, dass Datensets und Modelle ihren Zweck optimal erfüllen. Auch hier bieten wir unseren Kunden Empfehlungen und Leitlinien, die zur Orientierung dienen und helfen sollen, die wesentlichen Faktoren bei der Modellierung und Visualisierung mit Power BI auf SAP BW zu berücksichtigen.

Ab einem gewissen Punkt sind weitere Verbesserungen an der Schnittstelle zwischen Power BI und SAP BW nicht mehr möglich. Spätestens in diesem Stadium empfehlen wir unseren Kunden, zunächst gemeinsam mit uns einen BI-Quick-Check durchzuführen, um Anforderungen und Use Cases zu erfassen und einen Überblick über die Situation zu schaffen.

In einem zweiten Schritt bieten wir eine ganzheitliche Beratung in Bezug auf das Zusammenspiel verschiedener Tools an, die speziell auf die zuvor identifizierten Use Cases und Anforderungen zugeschnitten ist, um eine optimale Unterstützung zu gewährleisten. Dank unserer vielseitigen Expertise in den verschiedenen Technologie-Stacks der Hyperscaler und Marktführer, darunter Microsoft, Google, SAP, Databricks, Snowflake und AWS, sind wir in der Lage, unseren Kunden individuell angepasste Lösungen zu empfehlen.

5. Der Leitfaden von b.telligent

Basierend auf der zuvor beschriebenen Ausgangssituation haben unsere Expert:innen ihre Erfahrungen und Kenntnisse in einen umfangreichen Leitfaden einfließen lassen. Dieser soll BW-Consultants, Power-BI- und Key-Usern dabei helfen, einen Überblick über die möglichen Anbindungsvarianten zwischen Power BI und SAP BW zu erlangen. Der Fokus liegt auf der Optimierung der Performance beim Austausch von Daten zwischen den Systemen. Darüber hinaus möchten wir die wesentlichen Beschränkungen aufzeigen und mögliche Optimierungspotenziale sowie Best Practices für die Verwendung von Power BI auf SAP BW als Datenquelle erläutern. Sprich uns gerne einfach darauf an!

 

 

 

Wenn Du mehr über unseren Leitfaden und zum Thema Integration und Zusammenspiel von Microsoft Power BI und SAP BW wissen möchtest, dann kontaktiere uns gerne. Wir unterstützen Dich bei Fragen rund um Power BI und SAP BW. Außerdem bieten wir Dir gerne tiefere Einblicke mit unseren verschiedenen Kundenworkshops und Trainings.
 

Melde Dich gerne hier!

 

 

 

Dein Ansprechpartner
Dominik Betz
Consultant
Dominik ist ein erfahrener Berater, der sich auf SAP Analytics Cloud und SAP Datasphere spezialisiert hat, wobei auch weitere Tools wie Microsoft Power BI zu seinem umfassenden Fachwissen zählen. Seine Leidenschaft gilt der Frontendentwicklung, in der er Kunden aus vielfältigen Branchen, unterstützt. Sein Fokus liegt dabei auf maßgeschneiderten Planungs- und Reportinglösungen, um nachhaltige Erfolge für unsere Kunden zu erzielen.
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