Vorgehensweise
Im ersten Schritt werden die Anforderungen des Fachbereichs gesammelt, und es wird definiert, was als Response für eine bestimmte Kampagne gesehen wird und wie diese gemessen werden soll. Für den VoD-Sektor gelten als Responses z. B. das Abrufen eines beworbenen Films per Streaming, aber auch die Verlängerung eines Filmpakets oder der Kauf einer Serie oder eines Films zählen dazu.
Je nach Anlass der Kampagne (z. B. Newsletter, Win-back oder Cross-Sell) muss darüber hinaus definiert sein, wann der Abruf oder Kauf eines bestimmten Films (sog. harte Response) oder der Abruf oder Kauf irgendeines Films (sog. weiche Response) zu der Erfolgsmessung zählt. Die Informationen, welcher Kunde zu welchem Zeitpunkt welchen Film abgerufen hat, sollten bereits im internen Abrechnungssystem und im Data Warehouse vorliegen.
Sofern kein eindeutiger Kampagnencode vorliegt, gilt es eine Verbindung zwischen dem Erhalt einer Kampagne und dem Abruf eines Films herzustellen. Diese Verbindung wird mit dem Kampagnen- bzw. Beobachtungszeitraum hergestellt. Nimmt ein angeschriebener Kunde im Beobachtungszeitraum einen Abruf oder einen Kauf eines Films zeitnah nach dem Erhalt einer Kampagne vor, so wird dieser Abruf als Kampagnenerfolg gemessen. Man kann sich vorstellen, dass dieses Vorgehen nicht ideal ist, da man nicht weiß, ob der Impuls zum Abruf oder Kauf eines Films von der gerade erhaltenen Kampagne kommt.
Um dieses zu vermeiden, bekommt jeder Empfänger idealerweise einen eindeutigen Kampagnencode zugeordnet, der zum Abruf eines Films genutzt werden kann, um in den Genuss einer Incentivierung zu kommen (z. B. Gutscheincode für einen kostenlosen Film im Rahmen einer Win-back-Kampagne). Dieser Code wird dann im Rahmen der Erfolgsmessung herangezogen, um bestimmte Kennzahlen zu ermitteln:
- Anzahl Responder
- Anzahl Abrufe und Käufe
- Gesamtumsatz der Kampagne mit Filmen oder Serien
- Ø Umsatz pro Kunde
Die Kampagnencodes sind ebenfalls essentieller Bestandteil einer lückenlosen Kontakthistorie und sollten ebenfalls als Ausschlusskriterium für weitere Win-back- oder andere Kampagnen genutzt werden (z. B. Ausschluss von Personen, die in den letzten x Wochen Win-back-Kampagnen erhalten haben).
Die Kennzahlen werden auf Wunsch mit einem Reportingtool zur Verfügung gestellt, doch das Reporting benötigt bereits aufbereitete Daten, auf denen es aufsetzt.
Dies bedingt zwingend, eine sog. Datenaggregation (Data Mart) aufzubauen, in der folgende Daten vorgehalten und regelmäßig (z. B. über Nacht) aktualisiert werden:
- Kampagnen-Steuerdaten (Art und Zeitraum der Kampagne, Codes, Angebote, Kanal etc.)
- Response-Daten (harte und weiche Response je Kunde und Kanal)
- Kontakthistorie (je Kunde und Kanal)
- Kundendaten (Kundennummer, evtl. Kundeneigenschaften zum Zeitpunkt der Kampagnen, wie z. B. „gesperrt“)
In dem Data Mart werden bereits bestimmte Kennzahlen im Voraus berechnet, um die Abfragezeit der Berichte so minimal wie möglich zu halten. Dazu gehören beispielsweise der Preis pro Abruf * Anzahl Kunden im Kampagnenzeitraum oder die Berechnung des sog. Lifts (relativer Unterschied der Response-Quote zwischen Test- und Kontrollgruppe).
Mit dem Reporting-Frontend ist der Fachbereich dann in der Lage, sich die Kennzahlen und Berichte flexibel und je nach Anforderung selbst zusammenzustellen und dann z. B. automatisiert per E-Mail an weitere Fachbereiche zu versenden.